Energiekonzept Gemeinde Oberhaid

 

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Einführung

Wie kann eine nachhaltige Energieversorgung in der Gemeinde Oberhaid zukünftig klimafreundlich und zukunftsfähig gestaltet werden? Welche Effekte ergeben sich durch eine Umstellung der Energieversorgung von fossilen auf regenerative Energieträger für die Region? In welchen Bereichen muss gehandelt werden, welche Maßnahmen erbringen die höchste Klimaschutzwirkung, welche die größten regionalwirtschaftlichen Effekte?

 

Um auf diese Fragen eine fundierte Antwort geben zu können, wird für das Projekt als Grundlagenarbeit ein Energiekonzept erstellt, das u.a. folgende Bereiche näher betrachtet:

 

Die Grundlagenermittlung

Bei der Grundlagenermittlung wird der momentane Ausstoß an CO2 und der momentane Energieverbrauch, aufgeteilt in die Sparten Wärme, Strom und Verkehr, ermittelt und anschaulich dargestellt. Diese Grundlage dient zum einen zur Erstellung des Maßnahmenkataloges, zum anderen können diese Werte mit den zukünftigen Werten verglichen werden. So können umgesetzte Maßnahmen mit dem heutigen Zustand verglichen und bewertet werden.

Desweiteren wird der momentane Stand bei der Nutzung von erneuerbaren Energien und von bereits umgesetzten Effizienz- und Energieeinsparmaßnahmen ermittelt.

Diese Grundlagenanalyse ist Voraussetzung um später Szenarien entwickeln zu können.

 

Die Potenzialanalyse

Die Potenzialanalyse hilft den Kommunen Maßnahmen auch über einen längeren Zeitraum einzuplanen. Die langfristigen Maßnahmenvorschläge der Potenzialanalyse erleichtern dann die Aufstellung eines konkreten Energie- und Klimaschutzprogramms für die nächsten ein bis zwei Jahre.

Bei einer Potenzialberechnung wird aufgezeigt, was aus heutiger Sicht sowohl technisch als auch wirtschaftlich umsetzbar ist, im Idealfall unterteilt in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen. Grundsätzlich lassen sich Potenziale zum Beispiel für die nächsten 10, 15 oder auch 25 Jahre berechnen. Je größer der Zeitraum wird, desto spekulativer sind die Ergebnisse.

Ausgehend von den Endenergiebilanzen für die einzelnen Sektoren können die Einsparpotenziale für Strom und Wärme berechnet werden. Dabei werden technisch-wirtschaftliche Potenziale einzelner Technologien und Maßnahmen berücksichtigt. Darüber hinaus können in Abstimmung mit dem lokalen Energieversorger Potenziale der Energieträgerumstellung und der Effizienzsteigerung ermittelt werden, beispielsweise durch den Einsatz von erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

 

Erstellung von Szenarien

Potenzialanalysen zeigen theoretisch erreichbare Werte auf. Erst bei der Entwicklung von Szenarien wird deutlich, wie wichtig die Faktoren Ausbauraten und Sanierungszyklen sind. So können zum Beispiel durch Außenwanddämmung im Bestand hohe Einsparpotenziale berechnet werden. Da die Gebäude aber nur etwa alle 50 Jahre rundum saniert werden, sind nicht alle Potenziale kurzfristig umsetzbar.

Um Ziele bewerten und definieren zu können, wird ein Referenzszenario und ein Energieeffizienz- und Klimaschutzszenario erstellt. Das Referenzszenario folgt dem Trend ohne zusätzliche Klimaschutzanstrengungen, das Energieeffizienz- und Klimaschutzszenario berücksichtigt eine konsequente kommunale Energiepolitik, wodurch Umsetzungsraten und die Qualität der Maßnahmen jeweils erhöht werden.

Diese Szenarien sind nicht als Prognosen zu verstehen, die eine tatsächliche Entwicklung vorhersagen. Sie dienen vielmehr dazu, den Handlungsspielraum aufzuzeigen, den nötigen Aufwand zur Erreichung eines bestimmten Ziels zu beschreiben sowie die Erreichbarkeit eines Ziels realistischer einschätzen zu können.

 

Der Maßnahmenkatalog

Aufbauend auf einer übergreifenden Potenzialanalyse und anknüpfend an die entwickelten Szenarien wird ein Maßnahmenkatalog für abgegrenzte Bereiche oder Projekte mit bereits genaueren Aussagen zu Kosten und Einsparpotenzialen erstellt. Sie liefern damit die Grundlagen für weitere Entscheidungen und dienen als Entscheidungsgrundlage im Projektgebiet um festzustellen, mit welchen Umsetzungsmaßnahmen die gesteckten Ziele erreicht werden können.

 

Bürgerbeteiligung

Nach der Erhebung der Grundlagendaten, der Potenzialanalyse und den Szenarienerstellungen werden in Bürger- und Expertenworkshops die Möglichkeiten und die im Maßnahmenkatalog aufgeführten Maßnahmen besprochen und im gemeinsamen Diskurs die Maßnahmen festgelegt, die die besten Chancen auf eine zügige Realisierung haben.

 

Die Umsetzungsprojekte

Die in den Workshops besprochenen Projekte werden im Anschluss an die Erstellung des Energiekonzeptes weiterverfolgt.